10 Fakten zum Thema öffentliche Finanzierung, damit Sie die Crowdfunding-Branche besser verstehen

In den letzten zehn Jahren ist das Gewinnen von Investitionen durch Crowdfunding bei kleinen und mittleren Unternehmen sehr beliebt geworden. Obwohl Risikofinanzierung nach wie vor die Hauptform der Kapitalbeschaffung ist, werden immer mehr Nachrichten aus der Crowdfunding-Welt in den Medien veröffentlicht. Infolgedessen lernen immer mehr Menschen solche Plattformen kennen, auf welchen fast jede Idee, mit Hilfe der Community-Unterstützung, umgesetzt werden kann. Man sollte allein an die Cowboy-Kampagne denken, die eine Spendenaktion von 1,3 Millionen Euro angekündigt, aber im Endeffekt ganze 4 Millionen eingesammelt hat!

Crowdfunding ist sowohl für Sponsoren als auch für Projekte selbst eine reichhaltige Quelle an Möglichkeiten. Aber um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, muss man genau verstehen, was Sache ist. Theoretisches Wissen allein garantiert Ihnen nicht, dass Sie den Wesenskern von Crowdfunding verstehen und wissen, wie Sie damit Geld verdienen können. Aber nichts wird Sie besser aufklären als die Fakten über Crowdfunding, welche nicht jeder kennt! Wir haben die Top 10 hier aufgelistet.

  1. Schwieriger Prozess der Mittelbeschaffung

Warum? Weil beim Crowdfunding alles von Ihren Marketingbemühungen und internen Impulsen der Menschen abhängt, die in Ihr Projekt investieren wollen. Um Ihr finanzielles Ziel auf einer der Crowdfunding-Plattformen zu erreichen, muss Ihr Projekt eine überzeugende Geschichte haben. Noch besser – eine fertige Marke, ein Image, das Ihre Idee dem Publikum automatisch und ganz von alleine präsentiert, noch bevor Sie darüber erzählen.

Sehr oft hängt die Popularität eines Crowdfunding-Projekts von der Popularität seiner Gründer ab. In Ihrer Werbekampagne sollte auch klar und deutlich beschrieben werden, wie die Investitionen anderer Personen Ihrem Unternehmen und der Welt helfen.

  1. Attraktive Investitionsbedingungen

Crowdfunding ist attraktiv für Unternehmer (insbesondere für junge), weil es keine direkte Interaktion mit Sponsoren erfordert und keine zusätzlichen Beschränkungen auferlegt, die proportional zu Investitionen steigen können. Wenn also bei der Risikofinanzierung der Einflussgrad eines Gründers von der Größe seiner Investition abhängt und alles von der Mehrheit kontrolliert wird, so können Sie sich in dieser Hinsicht beim Crowdfunding entspannen. Sie brauchen nicht mit besonderen Bedingungen und Forderungen der Investoren rechnen – Sie geben ihnen Ihr Produkt und andere Boni als Gegenleistung für ihren Beitrag und setzen Ihr Unternehmen nicht weiterem Druck aus.

  1. Crowdfunding spiegelt die Bestrebungen und Werte der modernen Gesellschaft wider

Crowdfunding ist daher auch für große Unternehmen ideal, die unsere Gesellschaft positiv beeinflussen möchten. Schließlich muss man die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf sich ziehen – Crowdfunding ist der schnellste Weg, um diese Aufgabe zu bewältigen. Die Gesellschaft beginnt, sich an der Lösung von Umweltproblemen zu beteiligen und technologische Entwicklungen zu beeinflussen, weil die Menschen immer darin investieren, was sie selbst nutzen möchten. Es reicht auch aus, sich die Projekte anzusehen, die Sammelaktionen auf verschiedenen Crowdfunding-Plattformen organisieren – die Ideen, die sie umsetzen möchten, spiegeln die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft wider. Die meisten heutigen Projekte bieten Innovationen, die die Lebensqualität gewöhnlicher Menschen verbessern können (z. B. Hightech-Wasserfilter) oder sich positiv auf die Umwelt auswirken (neue Energiequellen) usw.

  1. Crowdfunding trägt zur Globalisierung bei

Während die Risikofinanzierung Pitch-Meetings und Live-Events voraussetzt, setzt Crowdfunding immer ein Digital- und Online-Marketing ein, um eine maximale Anzahl von Investoren zu erreichen. Dafür benutzt man gezielte und kontextbezogene Werbung, Pay-per-Click-Werbung, mobile Apps, Teaser auf YouTube und vieles mehr.

Crowdfunding-Investoren können überall auf der Welt ansässig sein. Start-ups müssen also nicht in Großstädten wie New York gegründet werden – man kann sogar in einer Kleinstadt ein Geschäft aufbauen und dabei einen Investor aus einer Metropole finden. Es gibt keine geografischen Einschränkungen, was den Projekten noch mehr Handlungsspielraum und Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten bietet.

  1. Gewinnung von Investitionen bedeutet gleichzeitig Förderung

Während ein Projekt seine Spendenaktion startet, bemüht es sich, sichtbar zu werden, damit möglichst viele Menschen es kennenlernen. Das kommt dem zukünftigen Produkt des Unternehmens zugute, nachdem die Sammelaktion abgeschlossen ist. Erstens sind die Investoren selbst potenzielle Käufer, die offenkundig bereit sind, das Produkt zu kaufen. Zweitens ist aktives Fundraising mit dem Aufbau von Marken verbunden, was es später einfacher macht, eine Zielgruppe zu gewinnen und hohe Umsätze zu erzielen. Dadurch, dass sich ein Crowdfunding-Projekt vor allen Augen entfaltet, werden auch seine Produkte als sicher eingeschätzt: Eine öffentliche Entwicklung und Umsetzung einer Idee verringert das Risiko, dass es sich dabei um ein betrügerisches Modell handelt. Ganz zu schweigen von den Schutzalgorithmen moderner Crowdfunding-Plattformen, die im Falle eines Projektversagens oder eines Betrugs seinerseits das gesponserte Geld an Investoren refundieren muss.

  1. Investieren bedeutet online kaufen

Der Verhandlungsprozess zwischen den Projektgründern und Crowdfunding-Investoren kann als normaler Kauf im Internet angesehen werden. Schließlich ist eine Crowdfunding-Plattform nichts anderes als ein Geschäft: Sie schauen sich Produkte (Projekte) an, lesen die Beschreibungen dazu, studieren ihre Vorteile, Materialien und treffen dann eine Wahl zugunsten der einen oder anderen Option. Eine Investition ist der Kauf einer realisierten Idee und entsprechender Boni oder besonderer Goodies. Ebenso kann man im Internet „Bewertungen“ der anderen Investoren für bestimmte Projekte finden, die bereits in dieses Geschäft investiert haben.

  1. Crowdfunding bringt mehr Vielfalt in das Geschäftsleben

Crowdfunding eröffnet mehr Möglichkeiten und Chancen für alle Gesellschaftsschichten, einschließlich Menschen mit Einschränkungen, Minderheiten und Frauen in den Ländern, in welchen deren Teilnahme am Geschäftsleben immer noch nicht gefördert wird (z. B. in islamischen Ländern). Laut einem Bericht von Center for Venture Research wurden 2015 nur 16% der Start-ups von Frauen geleitet, während beim Crowdfunding es hingegen circa 38% sind. Beispielsweise werden allein auf der Indiegogo-Plattform etwa 42% der erfolgreichen Kampagnen von Frauen durchgeführt.

  1. Es gibt Nischen-Plattformen für Crowdfunding

Die meisten haben von Kickstarter und Indiegogo gehört, welche universelle Plattformen für jeden und jedes Projekt sind. In der Regel verbindet man nur diese Plattformen mit dem Wort „Crowdfunding“, aber es gibt noch viel mehr davon und das weltweit. Dazu gehören hochspezialisierte Plattformen, auf welchen bestimmte Arten von Projekten und Produkten präsentiert werden können. Zum Beispiel werden auf der Plattform Mosaic Ideen zu erneuerbarer Energie platziert, während auf Watsi medizinische Dienstleistungen und Entwicklungen im Gesundheitswesen veröffentlicht werden. Dort sammelt man auch Spenden für diejenigen, die dringend medizinische Hilfe benötigen. Eine weitere Crowdfunding-Plattform, Patreon, wurde speziell für Künstler und kreative Menschen (Designer, Illustratoren, Musiker und sogar Medienvertreter) entwickelt. Die Plattform AngelList spezialisiert sich hingegen auf weltweite technologische Start-ups, während sich Quirky auf verschiedene Erfindungen fokussiert, die von den Industriepartnern der Plattform (z. B. GE) umgesetzt werden.

  1. Unglaubliche Wachstumsraten

Man erwartet, dass der Crowdfunding-Markt in den nächsten fünf Jahren (von 2020 bis 2025) um durchschnittlich 16% jährlich wachsen wird. Laut einem Bericht von Fundly wurden 2019 über 6,5 Millionen Crowdfunding-Kampagnen weltweit durchgeführt. Laut der Crowdfunding-Plattform Kickstarter wurden mehr als 1 Million US-Dollar gesammelt. Unter den erfolgreich abgeschlossenen Projekten betragen die Spielekampagnen 37% und die technologischen Unternehmen um die 30%. Die COVID-19-Pandemie hat auch zum Wachstum des Crowdfunding-Marktes beigetragen. Infolgedessen startete sogar das bekannte soziale Medium Facebook seine eigene Plattform „Facebook Fundraiser“, auf welcher man Spenden für wohltätige Zwecke sammeln kann, um anderen Menschen während der Pandemie zu helfen.

  1. Auch Lieblingsbeschäftigungen können Crowdfunding-Erfolge sein

Beispielsweise gehört dazu ein Virtual-Reality-Headset, das ein vollständiges Eintauchen in Videospiele ermöglicht und sogar in der Ausbildung zum Erlernen von Fähigkeiten verwendet wird, welche besondere Bedingungen erfordern (z. B. bei Fliegern und Chemikern). Zum ersten Projekt, das in der Lage war, VR-Technologie qualitativ umzusetzen und in den Alltag einzuführen, wurde die Oculus Rift-Brille. Der Erfinder dieser Idee ist Palmer Luckey, der bereits im Alter von 16 Jahren mit der Entwicklung von Virtual-Reality-Helmen begann, aber natürlich nicht über genügend Finanzmittel verfügte. Um Investitionen anzuziehen, wurde die Crowdfunding-Plattform Kickstarter gewählt, auf welcher man sich als Ziel setzte, in der ersten Phase 250.000 US-Dollar zu sammeln. Dort wurde Oculus vom Milliardär und IT-Genie Mark Zuckerberg zufällig entdeckt, welcher dann das Oculus-Unternehmen für 2 Milliarden US-Dollar abkaufte. Eine sensationelle Erfolgsgeschichte. Schreiben Sie die Nächste?

 

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